Töpfchen-Training sollte zum richtigen Zeitpunkt gewählt werden. Wichtig ist, dass ihr es nicht zu früh probiert. Ein Kind ist mit einem Jahr oder 15 Monaten einfach noch nicht bereit dafür und vermutlich gerade mit anderen Dingen beschäftigt (Laufen und/oder sprechen lernen zum Beispiel). Ab dem 2. Lebensjahr spricht erst einmal nichts gegen einen Versuch. Wie ihr eure Kind von den Windeln entwöhnen könnt, erfahrt ihr hier.
Töpfchen oder Toilette?
Die Frage ist, ob ihr überhaupt ein Töpfchen einführen wollt. Fakt ist: Wer sein Kind gleich an die große Toilette gewöhnt, hat es später einfacher, denn ansonsten stünde bald schon eine neue Ent- bzw. Umgewöhnung an (Vom Töpfchen zur Toilette). Die große Toilette könnt ihr für eure Kind verkleinern, indem ihr euch einen Toilettensitz für Kinder kauft. Die gibt es in allerlei Farben, so dass die Toilette auch kein Ort der Angst sein wird. Aus der Perspektive eures Kindes ist eine Toilette nämlich vor allem eines: Sehr, sehr groß!
Die Windel muss weg – aber wie?
Im Frühjahr und Sommer bietet es sich an, dass ihr euer Kind einfach windelfrei herum laufen lasst und ihn/sie mehrfach daran erinnert, wo sich die Toilette befindet, falls sie benötigt wird. Dann könnt ihr regelmäßig nachfragen “Musst du Pipi?”. Sicherlich werdet ihr ganz oft ein genervtes “NEIN!” hören und ganz gewiss wird es auch zu dem ein oder anderen Unfall kommen. “Ups” ist dann meist der Hinweis dafür, dass euer Kind doch Pipi musste, aber es nicht frühzeitig gemerkt hat. Keine Sorge, das kann während der Entwöhnung passieren! Diese Unfälle werden seltener werden. Nach etwa einer Woche sucht euer Kind die Toilette dann freiwillig auf und ist auf das Ergebnis stolz.
[asg-content-box boxcolor=”blue” boxtitle=”Nicht schimpfen bei Unfällen” boldtitle=”true” boxexpand=”false” showcontent=”false”]Vor allem euer Kind wird völlig entsetzt sein, wenn es bemerkt, dass es auf den Boden uriniert hat. Es wird nicht stolz oder erfreut sein, sondern nicht selten reagieren die Kinder dann verängstigt und fühlen sich schlecht. Schimpft keinesfalls mit eurem Kind, wenn mal etwas daneben geht. Beim Windelfrei-Training ist absolut der falsche Zeitpunkt für Tadel, denn euer Kind macht das nicht mit Absicht. Außerdem wird die Situation automatisch unentspannt, wenn ihr anfangt zu schimpfen und dem ganzen Prozess einen negativen Beigeschmacks gebt. Betont hingegen immer wieder, dass es keinesfalls schlimm ist und dass das eben mal passieren kann und beim nächsten Mal klappt es wieder. Ermutigt euer Kind, es einfach noch einmal zu probieren und seid nicht enttäuscht oder wütend.[/asg-content-box]
Geduld in der Nacht
Ihr habt euer Kind am Tag bereits trocken bekommen? Super! Damit spart ihr euch ab jetzt viele Windeln und Geld. Nacht wird euer Kind vielleicht aber noch sehr lange Windeln trage. Das Urinieren in der Nacht ist etwas völlig anderes und passiert im Unterbewusstsein. Hier ist mit der Entwöhnung so lange zu warten, bis euer Kind am Morgen eine trockene Windel hat oder nur noch wenige Tröpfchen in der Windel landen. Solange diese am Morgen nass und schwer ist, hat das Toiletten-Training in der Nacht keinen Sinn und wäre für alle Beteiligten nur mühsam. Euer Kind würde immer wieder enttäuscht sein über sich selbst.
Fazit: Kommt Zeit, kommt Trockenheit
Es macht nichts, wenn das Trockenwerden auf sich warten lässt und die Entwöhnung nicht sofort funktioniert. Während manche Kinder mit 2 schon soweit sind, klappt es bei anderen erst mit 4 Jahren. Je entspannter ihr bleibt und je weniger ihr schimpft, desto einfacher wird es euer Kind haben. Vor allem das nächtliche Trockenwerden kann eine Weile dauern. Wenn ihr merkt, dass es nicht funktioniert, dann unterbrecht den Versuch wieder und probiert es einfach noch einmal ein paar Wochen später.