Das Kind ist weit über seine Schlafenszeit hinaus, die Eltern total genervt und wie der nächste Morgen mit dem total übermüdeten Kind aussehen wird, mag man sich gar nicht vorstellen. Kinder brauchen deutlich mehr Schlaf als Erwachsene, kriegen sie diesen nicht, kann das Wachstumsstörungen, höhere Anfälligkeit für Krankheiten durch ein geschwächtes Immunsystem, aber vor allem ein grantiges Kind zur Folge haben. Wenn das Kind aber nun mal einfach nicht einschlafen möchte, sind viele Eltern ratlos. Wir wollen euch im Folgenden einiges Tipps und Tricks zeigen, dank denen der kleine Zwerg innerhalb weniger Minuten weg schlummern wird.
Vorlesen, Hörbücher, sanfte Musik oder die berühmte heiße Milch mit Honig, doch das Kind ist putzmunter und denkt gar nicht daran, sich ruhig in sein Bettchen zu legen, frühes Aufstehen hin oder her. Und was nun?
Routine
So simpel es auch klingen mag: Eine Zu-Bett-Geh-Routine hilft nicht nur uns Erwachsenen am Abend zur Ruhe zu kommen und schneller ein- und besser durchzuschlafen. Auch bei Kindern macht ein geregelter Ablauf des Abends eine ganze Menge aus. Das bedeutet nicht, dass es nach dem Abendessen direkt ins Bett gesteckt werden muss. Ganz im Gegenteil. Nach dem Abendessen, das übrigens auch eine große Auswirkung auf den Schlaf des Kindes haben kann (Dazu aber später mehr!), gilt ein generelles Technikverbot! Je nach Alter heißt es dann: Kein Fernseher, kein Smartphone, kein Laptop und kein Tablet. Auch wenn ihr denkt, dass euer Kind noch zu klein ist, um den Fernseher wirklich wahrzunehmen, haben die – sich schnell bewegenden – bunten Bilder in der Flimmerkiste doch einen großes Einfluss auf das kleine Gehirn und bringen es so kurz vor dem Schlafengehen nur in Aufregung.
Nach dem Abendessen ist Familienzeit. Für eine halbe bis ganze Stunde setzt sich die Familie zusammen, erzählt vom Tag oder es wird eine Geschichte vorgelesen. Bekommen die Kinder von der Geschichte gar nicht genug, kann euch die Regelung „Ein Kapitel auf dem Sofa und eines im Bett“ eine große Hilfe sein. Auf einmal werden die Kinder beim Umziehen und Zähneputzen erstaunlich kooperativ sein.
Das Bett
Die Auswahl des Bettes kann ebenfalls große Auswirkungen auf das Einschlaf-Verhalten des Kindes haben. Für Kinder, die bei Schlaflosigkeit gerne mal aus dem Bettchen krabbeln, sich aus Langeweile den Strampler ausziehen, etc., kann ein Gitterbettchen, bzw. ein hinten-geknöpfter Strampler Abhilfe schaffen. Kinderbetten sollten eigentlich immer einen etwas erhöhten Rand haben, damit das Kind, wenn es sich nachts viel bewegt, nicht aus dem Bettchen fallen kann. Beim Einschlafen kann zudem eine etwas schwerere Bettdecken helfen. Das Kind wird dadurch in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt und kommt schneller zur Ruhe. Passt dabei aber auf, dass es nicht überhitzt, denn auch die Temperatur des Kindes und des Raumes wirkt sich auf das Einschlafverhalten ein. Am besten ist eine Raumtemperatur von 17-20° C.
Wie war dein Tag?
Eine Reflexion des Tages hilft dabei zur Ruhe zu kommen. Dabei darf das Kind, während es schon im Bett liegt, alles erzählen, was es an diesem Tag erlebt hat. Durch das ganz genaue Nachdenken, um auch ja nichts zu vergessen, und das viele Erzählen werden die Kinder von Erlebnis zu Erlebnis immer müder und können nach ausführlichsten Erzählungen ihrer Erlebnisse ganz beruhigt einschlafen.
Das Essen
Auch wir können abends nichts gut einschlafen, wenn wir schwer oder zu viel gegessen haben. Kindern geht es da genau so. Experimentiert beim Abendessen nicht groß herum. Exotisches Essen, starke Gewürze und riesige Portionen spart ihr euch lieber fürs Frühstück und Mittagessen auf. Ansonsten gibt es eine schlaflose Nacht, Bauchschmerzen und ein unzufriedenes Kind.
Fazit
Es scheint fast aussichtslos, wenn das Kind nicht schlafen will. Wir wissen ganz genau, wie müde es ist und trotzdem will und will es nicht die Augen zu machen. Das kann verschiedene Gründe haben: Zu schweres Essen, ein zu langer Mittagsschlaf, oder – wenn der Einschlafkampf zur Tagesordnung gehört – kein ausreichend routiniertes Zu-Bett-Geh-Ritual. Mit unseren Tipps gehören die Schlafprobleme schon bald der Vergangenheit an und auch Mama und Papa können abends noch ein wenig Zweisamkeit genießen.