Mütter vorgestellt: Wiebke Busch


Mutterkuchen und Prosecco‘ – so heisst der Blog
von Wiebke und der ist genauso amüsant, wie der Name verspricht. Erfrischend witzig
und geradeaus berichtet sie über die Höhen und Tiefen des Alltags mit ihren
zwei Kindern in Hamburg: über die Spielzeug-Hölle zum Beispiel oder warum man
erst mal Kinder bekommen sollte, bevor man heiratet. Neben Familienalltag und Blog füllt sie ihren Tag auβerdem
noch mit ihrer Arbeit als Texterin und Romanautorin.
Wiebke hat mit mir eine neue begeisterte Leserin
gefunden und deshalb freue ich mich umso mehr, dass sie sich heute bei uns vorstellt.

Mein Leben ohne
Kinder war – aus heutiger Sicht – sehr entspannt. Zwar habe ich viel
gearbeitet, aber wenn Feierabend war, war Feierabend. Die Nächte gehörten mir!
Sonntags haben wir bis mittags geschlafen und bis nachmittags gefrühstückt. Ich
habe Zeitungen DURCHgelesen, statt nur die Bilder anzugucken. Leider habe ich
es damals nicht so empfunden und hatte genau so wie heute das Gefühl, nie Zeit
zu haben. Heute frage ich mich, was ich eigentlich den ganzen Tag gemacht habe.

Wenn ich heute
Glück habe, weckt mich der Wecker um viertel vor sieben. Wenn nicht, mein Sohn
eine gefühlte Ewigkeit davor. Ich stehe auf, bereite das Frühstück vor und
wecke dann meine Tochter, die in die Vorschule geht. Nach und nach trudeln alle
beim Frühstück ein und wir vergessen die Zeit, bis wir um viertel vor acht alle
hektisch werden und uns anziehen. Um kurz nach acht verlassen wir die Wohnung
und ich bringe die Kinder in die Vorschule und Kita.

Im Sommer bin
ich in der Freizeit am liebsten an der Ostsee am Strand, weil dort Kinder und
Eltern entspannt sind. An den übrigen nicht-strandtauglichen Tagen des Jahres
sind wir gern im Park, im Schwimmbad oder einfach zu Hause. Mit meiner Tochter
würde ich gern mehr basteln und Spiele spielen, doch das wird zur Zeit noch vom
kleinen Bruder sabotiert.

Am Mutter sein
hat mich am meisten überrascht, dass es so anstrengend ist. Und dass jemand,
den man so bedingungslos liebt, einen so auf die Palme bringen kann. In Bezug
auf den Alltag mit Kindern, hätte ich mir schon gewünscht einige Dinge eher zu
wissen, eigentlich alles. Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht. Aber alles,
was ich zum Thema gelesen habe, das mich auf eventuelle Unannehmlichkeiten
hinweisen wollte, habe ich nicht ernst genommen. Ich war unheimlich arrogant
und habe immer gedacht, dass es bei mir garantiert nicht so sein wird. Sondern
ganz anders. Ganz schön, eben.  Mein Leben als Mutter hatte ich mir nicht
so vorgestellt, denn ich habe es mir eigentlich überhaupt nicht vorgestellt. 

Das schönste
am Mutter sein finde ich, dass es kleine Wesen gibt, die Mama zu mir sagen. Das
schwierigste hingegen ist es, die Nerven zu behalten. Ich schaffe es viel zu
selten. In Stresssituationen hilft mir leider nichts. Ich kann mich sehr
schlecht zusammenreißen. Erst, wenn die Situation vorbei ist, kann ich es mit
anderen Augen sehen. Dann schäme ich mich meistens. Und nehme mir vor, beim
nächsten Mal ruhig zu bleiben. 

Mein Mann gab
mir damals den besten Rat, den mir jemals jemand zum Thema Eltern sein gegeben
hat. Ich versuche, ihn zu beherzigen und gebe ihn auch gerne weiter: man sollte
sich immer überlegen, was eine aktuelle Situation in fünf oder zehn Jahren für
das Kind bedeutet. Wird sie ihm dauerhaft schaden? Meistens ist die Antwort
`nein´. Zum Beispiel, wenn ich total nervös werde, weil das Kind die Windel
voll hat und ich keine Gelegenheit habe, es zu wickeln. Oder wenn es länger als
sonst im Kindergarten bleiben muss…  Schön
war auch, als ich letztens mit einer anderen Mutter über die
Schnullerentwöhnung sprach. Die war bei uns sehr schwer. Wir haben mehrere
Anläufe gebraucht und viele Tränen vergossen. Als ich meine Tochter fragte, ob
sie sich daran erinnert, war die Antwort:  nein.

Wir bedanken uns bei Wiebke für die ehrlichen
Einblicke! 

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xx Michelle