Früher galten Helikoptereltern noch als kleine Rarität, doch in der heutigen Zeit ziehen immer mehr Eltern ihre Kreise über die Köpfe ihrer Kinder. Nicht nur jeder Schritt des Kindes wird überwacht, sondern auch in der Schule laufen die Eltern Sturm, wenn ihr Kind einmal nicht die Note erhalten hat, die sie für gerecht halten. Fürsorge und Liebe sind wichtige Attribute, doch zu viel davon kann dazu führen, dass die eigenen Kinder nicht selbstständig werden können.
Wenn Mama und Papa nicht loslassen können
Zu viel Überwachung sorgt für Stress
Vielen Eltern ist es wichtig, dass ihre Kinder akzeptiert und geschützt werden. Hierfür tun sie alles und sorgen somit für eine überfürsorgliche Erziehung. Die Kinder einer Familie können sich dadurch jedoch nicht vollständig entwickeln. Sie lernen nicht den eigenen Umgang mit Problemen, denn immer stehen die Helikoptereltern an ihrer Seite, damit ihnen nichts passieren kann. Es ist gerade für ein kleines Kind jedoch wichtig, dass es selbst Erfahrungen machen kann. Nur durch das eigene Lösen von Problemen können die Kinder Strategien entwickeln und somit sozial kompetent handeln. Wenn sie mit ihren Problemen immer zu ihren Helikoptereltern laufen, dann kann es schnell passieren, dass sich eine Art Abhängigkeitsverhältnis bildet und die Kinder noch im hohen Alter überfordert sind und ihre Eltern vorschicken.
Überwachte Kinder und genervte Eltern
Besonders genervt von Helikoptereltern sind Lehrer. Sie bekommen in der Regel zu hören, dass sie das Kind der Familie nicht richtigen behandeln würden. Schon eine 2 im Zeugnis wird da schnell zu einem Problem, denn das eigene Kind hätte doch viel mehr eine 1 verdient. Viele Helikoptereltern fangen Streit mit den Lehrern an. Dies hat den großen Nachteil, dass viele Lehrer nicht mehr professionell handeln können und die schlechten Eigenschaften der Eltern auch auf das Kind übertragen. Hinzu kommt, dass Helikoptereltern ihre Kinder regelrecht überwachen. Es beginnt bereits am Morgen, wenn das Kind zur Schule gefahren und am Nachmittag auch wieder abgeholt wird. Selbstständigkeit lernen die Kinder hierdurch nicht und vor allem vorinstallierte Apps auf dem Handy können dazu führen, dass sich das Kind selbst dauerhaft überwacht fühlt und somit selbst schnell unter Stress gerät.
Wie entstehen Helikoptereltern?
Es gibt unterschiedliche Gründe dafür, wie aus normalen Eltern Helikoptereltern werden. Häufig wurde eine solche Form der Behütung und Überwachung in der eigenen Familie vorgelebt. Einige Eltern glauben auch, dass dies der einzige Weg für eine sichere und gute Erziehung ist. Sie geben bei der Erziehung ungerne das Zepter an andere Menschen weiter, weshalb sie reden Schritt ihres Kindes überwachen, damit sie sichergehen können, dass auch alles in Ordnung ist. Hinzu kommt jedoch auch die Angst vor Gefahren, die im Alltag auf das Kind warten könnten.
Fazit zum Verhalten der Helikoptereltern
Es lässt sich festhalten, dass Helikoptereltern im Laufe der letzten Jahrzehnte zugenommen haben. Durch immer modernere Technik lassen sich die Kinder noch leichter überwachen. Diese Dauerüberwachung bringt dem eigenen Kinde jedoch meistens nicht viel, sondern führt eher zu Schäden, die später nur noch schwer behoben werden können. Kinder brauchen ihre Freiheiten, damit sie sich selbst entwickeln können. Eine eigene Identität und Persönlichkeit lässt sich nur dann ausbilden, wenn die Kinder auch einmal Fehler machen dürfen. Erst durch Fehler erlernen die Kinde Handlungsoptionen, wie sie beim nächsten Mal in einer Situation besser umgehen können. Helikoptereltern sollten deshalb darauf achten, dass sie sich nicht zu sehr in das Leben des eigenen Kindes einmischen. Selbstverständlich ist es wichtig, dass ein kleines Kind von seinen Eltern sicher durch das Leben begleitet wird, aber zu viel Behütung führt zum Gegenteil. Bei Unsicherheiten, wenn es um die Erziehung des Kindes geht, gibt es verschiedene Beratungsstellen, die dabei behilflich sind, dass die Eltern mehr loslassen können. So kann das eigene Kind doch noch mehr Freiheiten genießen.